Umbau Johanniskirche Löbau zum Kulturzentrum des Sechsstädtebundes der Euroregion Neiße

Die Johanniskirche, einzig erhaltener Rest des ehemaligen Franziskanerklosters von Löbau, wurde nach dem Übergang in das Eigentum der Stadt 1996 einer konstruktiven und denkmalpflegerischen Außensanierung unterzogen. Der Plan zur Nutzung der Kirche als Kulturzentrum bestand schon seit den 80iger Jahren des 20. Jahrhunderts, konnte aber erst mit einer staatlichen Förderung in die Realität umgesetzt werden. In intensiven Abstimmungen mit der Denkmalpflege wurde der Sanierungsumfang des Kircheninnenraumes und dessen Umnutzung als Bühnen- und Zuschauerbereich festgelegt. Die originale grau-weiße Farbfassung des gotischen Chores wurde als einheitliche Grundlage auch für die Gestaltung des Schiffes mit den 2 Holzemporen (um 1840) bestimmt. Zur Unterbringung der erforderlichen Funktionsbereiche für Besucher und Akteure ist ein Funktionsneubau an der Nordseite der Kirche errichtet worden. Hier stand bis zum Abbruch 1996 die Alte Stadtschreiberei aus dem 18. Jahrhundert. Mit dem Neubau konnte diese städtebauliche Wunde geheilt und die straßenseitige Einbindung der Kirche wiederhergestellt werden. Die Architektur des Funktionsneubaus entstand nach langen, intensiven Abstimmungen als Kompromiss zwischen dem durch den Architekten geplanten zweigeschossigen Neubau mit Flachdach und der durch die Denkmalpflege favorisierten Lösung in Anlehnung an das ehemalige zweigeschossige Stadtschreiberhaus. Im Ergebnis wurde ein zweigeteilter Baukörper ausgeführt. Zum öffentlichen Stadtraum entstand ein 1,5 geschossiger Satteldachbaukörper mit Glasfassade, zum abgewandten Stadtmauerbereich wurde ein zweigeschossiger Flachbau errichtet. Beide Baukörper werden am Nordgiebel durch eine Außengalerie im Obergeschoss miteinander verbunden.