• Umbau, Sanierung und Erweiterung der Euthanasie-Gedenkstätte in Großschweidnitz

    Die Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde in Großschweidnitz wurde nach fast vierjähriger Vorbereitungs- und zweijähriger Bauzeit im Mai 2023 im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten feierlich eröffnet. Sie ist seit ihrer Eröffnung eine Arbeitsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und bildet mit der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein einen fachlichen Verbund.

    Neben der Gestaltung des Friedhofsgeländes war der Umbau und die Erweiterung des Gebäudes der ehemaligen Pathologie Schwerpunkt der Gesamtmaßnahme. Mit einem Erweiterungsneubau wurden bisher fehlende wichtige Funktionsbereiche wie ein Schulungsraum sowie Büro- und sanitäre Räumlichkeiten geschaffen. Der Bestandsbau der ehemaligen Pathologie wurde als zentraler Ort der Gedenkstätte denkmalpflegerisch instandgesetzt und erhielt eine ständige Ausstellung, gestaltet von dem Leipziger Büro für Architektur und Grafikdesign Funkelbach.

    Als Teil des Gesamtkonzeptes erfolgte die Umgestaltung des Friedhofes auf dem ca. 5.500 Euthanasieopfer und viele Zwangsarbeiter aus der NS-Zeit aber auch die Angestellten der damaligen Landesanstalt Großschweidnitz, dem heutigen Sächsischen Krankenhaus Großschweidnitz, beigesetzt wurden.

    Im Ergebnis einer intensiven Abstimmung mit den Denkmalbehörden entstand das Projekt des Erweiterungsneubaus, dessen großzügiger offener Innenraum mit Sichtbetonkonstruktionen gestaltet worden ist. Der gesamte Neubau ordnet sich mit seiner Kubatur, den drei Pultdächern sowie den gewählten Fassaden- und Dachmaterialien dem zentralen Ort der Gedenkstätte, der ehemaligen Pathologie aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, unter. Dennoch zeigt er in den gewählten Ausführungsdetails auch seine Eigenständigkeit als Neubau.

    Im Schulungsraum des Neubaus wird eine Kopie des Bildes „Tante Marianne“ von Gerhard Richter, als Schenkung zur Unterstützung des Gedenkstättenvereines für die Realisierung des Vorhabens, gezeigt.

  • Projektdaten

    Bauherr: Gemeinde Großschweidnitz

    Bausumme Gebäude KG300+400: 1,076 Mio €

    NGF: 340 m²

    Funktionsbereiche:
    Gedenkstätte mit Funktionsneubau und ständiger Ausstellung im Bestandsbau, Parentationshalle

    Vorbereitung: 06/2016-12/2020

    Durchführung: in Zusammenarbeit mit Architektur- und Ingenieurbüro Bämsch

    Bauzeit Gebäude: 04/2021-10/2022

    Eröffnung Gedenkstätte: 13.05.2023

    Leistungen: LPH 1-9